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Freitag den 22.2.13 SIN nach KL:

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Tja wiedermal steht ein Wochenende auf dem Motorrad an und es wurde schon im Januar geplant. Standard Route SIN-KL-Cameron Highlands-KL-Mersing-SIN. Ca. 1400 km Fahrspass und 6 wollten mitfahren. Am Ende wurden es 3, Joerg auf der Hyper, Sirajudeen auf einer R1150GS und meinereins auf R1200GS ADV. Zwei Locals cancelled kurzfristig und ein Kollege musste in die Staaten als Businesstrip.

Fuer mich selbst war es etwas umstaendlich, da ich am 28.11. fuer 3 Monate von der Rennleitung auf die Tribuene gesetzt wurde und erst am 28.02.13 meinen singaporianischen Lappen zurueck kriege. Also einen kleinen Truck gechartert und am Freitagnachmittag meine Q ueber die Grenze fahren lassen. Typisch asiatisch hielt der Fahrer auf der rechten Fahrbahn der 3-spurigen Verbindungsbruecke zwischen SIN und Malaysia um mein Bike abzuladen (wir haben Linksverkehr!) Mein Einwand, dass doch der Standstreifen links sicherer waere liess er nicht gelten, er haette keine Bedenken. Nun gut, allerdings war ich darauf nicht vorbereitet und stehe 2 Minuten spaeter in Flipflops, T-shirt und kurzen Hosen allein auf der Strasse (Der Minitruck hat ein U-Turn durch das Loch in der Mittelleitplanke gemacht und ist auf dem Weg zurueck nach SIN). Aber jammern hilft nicht: also in Beachoutfit auf den Bock und ab nach Malaysia....das Outfit ist eh das Standardoutfit fuer den suedostasiatischen Moppedfahrer. Ueber die Grenze und dann 2 km spaeter auf dem Rastplatz in normale Bekleidung gesprungen. Der Joerg ist schon da und wartet auf mich und 45 Minuten spaeter kommt auch unser singaporianischer Kollege und wie sich rausstellen wird, wird er den Rest des Wochenendes als letzter kommen.

Aber erstmal geht es jetzt zuegig nach KL....dachte ich. Leider muss ich feststellen, dass Joerg und ich eine andere Definition von zuegig haben, als Sirajudeen. Entgegen meiner Wahrnehmung, dass local Big Bike Riders alle etwas wahnsinnig sind (Bin schon mit mehreren mitgefahren auf meinen Touren und die waren wirklich schnell bis crazy schnell), muss ich feststellen, dass unser Kollege eher zur sehr vorsichtigen Fraktion gehoert. Also eiern wir mit 110 bis 120 km/h nach KL, wie immer unaufgeregt und langweilig und bis auf ein paar km Regen ohne besondere Vorkommnisse.

Irgendwie komme ich jetzt aber doch an einem Punkt an, wo ich glaube 12,5 l Tankvolumen an der Hyper sind etwas wenig. Joerg piekte etwas der Hafer und er flog voraus mit der Hyper, allerdings soff sie mehr als er dachte oder der Sprit war duenn, jedenfalls ging die gelbe Lampe 40 km eher an als gedacht und so mussten wir die Autobahn verlassen um den gluecklich machenden Saft an der Tanke nachzufuellen. Das kostete 30 km extra und 30 Minuten zusaetzlich. Irgendwie wurde das Programm fuer den Rest von diesem Wochenende. Wir verloren Zeit in verschieden Situationen und alles zog sich etwas in die Laenge. Vielleicht bin ich auch nur verwoehnt durch meine Solotrips, auf denen ich in der Regel 150 km ohne Pause abreisse, was trinke und die naechsten 150 km nachlege. Wie auch immer so gegen 19:25 Uhr wird es wie gewohnt dunkel und genau da erreichen wir auch die letzten 75 km to KL wo die Autobahnbeleuchtung beginnt. 30 km vor dem Hotel ist es trocken und da wir noch durch den ca.10 km langen Stadttunnel muessen, der normalerweise 38Grad C hat, pellen wir uns aus den Regenklamotten und 20:10 Uhr sind wir im Hotel. Eingecheckt, geduscht und umgezogen stehen wir um 20:50 Uhr wieder in der Lobby und ab geht es zu meinen Lieblingsitaliener auf der Jalan Bukit Chankat um ein paar Leckereien auszufassen.

Hapi, hapiHapi, hapi

 

Dann spaeter geht es noch in den Beachclub um ein paar Bierchen zu zischen und nachdem ich 1:30 allein bin verhole ich noch in unsere Rooftopbar im Hotel, wo ich aber nach einem Gin Tonic auch die Segel streiche und 2:15 Uhr heia machen gehe.

 

 Sonntag den 23.2.13 KL nach Cameron HL und zurueck nach KL

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7:40 Uhr klingelt der Wecker....puh ist echt frueh aber was soll es: duschen, anziehen und ab zum Fruehstueck. Enttaeuschung macht sich breit: es ist asiatisch, chinesisch und ich habe 2 fluffy Toast und einen Yohurt und bin 8:40 am Bike. 5 Minuten spaeter sind wir ready to go und es geht raus aus KL Mittlerweile kenne ich die Strecke besser trotzdem habe ich noch einen Verfahrer (2 km Umweg) und kurz nach 9 sind wir endlich auf der Landstrasse. Wald, Kurven und keine Autos, so soll es sein auf einem Motorradtrip. Die Koffer stehen im Hotel und ich hoffe es hier etwas forscher angehen zu lassen aber unser Kollege faellt immer wieder zurueck. Also etwas mehr piano. Da unser Kollege auch noch Raucher ist, faellt jeder Tankstopp laenger aus und so vertroedeln wir auf der Landstrasse 1 wertvolle Zeit. Da ich immer derjenige bin, der Plaene macht und auf die Zeit guckt, besonders auch im Job, nehme ich mich zaehneknirschend zurueck und mache kein Stress aber ich mache mir schon ein paar Gedanken um das Wetter. Wie mehrfach beschrieben regnet es jeden Tag in den Cameron Highlands und nach 13 Uhr steigt die Chance den Allerwertesten gewaschen zubekommen rapide und nach 15 Uhr hat man fast eine Garantie. Bevor wir in die Cameron HL abbiegen auf die legendaere 59 moechte Sirajudeen noch seinem Onkel einen kurzen Besuch abstatten 30 km Umweg sind kein grosses Ding also sagen wir ja. Und dann kommt es knueppeldick fuer uns: Die Bullen haben die 1 und die 59 vollgesperrt fuer ein Radrennen. Nix geht mehr wir stehen unmittelbar an der Sperre und warten bei 32 Grad im Schatten allerdings stehen wir in der prallen Sonne in Motorradklamotten und haben keine Idee wann es weitergeht. Also Kisten abgestellt und raus aus den Jacken und trotzdem ist es heiss.

Warten auf die Fahrraeder....Warten auf die Fahrraeder....

 

Nach fast einer Stunde sind endlich die Radler durch und die Polizei gibt die Strasse frei. Fuer uns macht es jetzt kein Sinn den Radlern auf die 59 zu folgen, also fahren wir zu Sirajudeen’s Onkel haben eine weitere Pause dort und schlagen 45 Minuten tot, in der Hoffnung das die Radler dann durch sind. Organisierte Radlerrennen sollten nur auf Racetracks stattfinden und nicht vor unseren Vorderraedern.

Locale Pause...im malayischen NixLocale Pause...im malayischen Nix

 

So gegen 13:15 Uhr mehr als 2 Stunden hinter meiner urspruenglichen Planung biegen wir endlich auf die 59 und auf geht es: 1000 m Hoehenunterschied in 60 km. Diesmal melde ich mich ab und sage bescheid das ich oben warten werde. Ich weiss, dass ist nicht im Sinne von Gruppentouren aber wer die 59 kennt, weiss wovon ich rede: Diese Strasse ist einfach nur geil und ich bin seit 28.11. ohne Fuehrerschein. Also Brause auf und Gas!

Okay nach halber Strecke gibt es einen Wasserfall, da warte ich um dann nach der Pause wieder bergauf zu eilen.

Wasserfall auf der 59 auch schon fast ein PflichthaltepunktWasserfall auf der 59 auch schon fast ein Pflichthaltepunkt

 

In Ringlet ist es stark bewoelkt und es troeffelt ganz klein wenig, trotzdem beschliessen wir weiter nach Tanah Meran hochzufahren, da Joerg noch 2 Geschenkboxen Tee auf der Teefarm kaufen will. Nachdem wir auch noch einen Tee frisch vom Erzeuger hatten ist es so dunkel geworden, dass wir garantiert nicht trocken runter kommen.

Man haelt zwar den Regen draussen aber bleibt bei 30+ Grad C nicht wirklich trocken ....Man haelt zwar den Regen draussen aber bleibt bei 30+ Grad C nicht wirklich trocken ....

 

Also rein in die Regenklamotten und los. Es regnet aber Gottseidank nicht zu stark und kurz hinter Ringlet halten wir wieder an um uns aus den Pellerinen zu schaelen und diesmal fliegt Joerg vor die 70 km wunderschoene Landstrasse runter auf 100 m. Ich beneide ihn bleibe aber hinter unserem Kollegen und rolle gemaechlich den Berg runter.

Wiedermal ein Stopp und eine Zigarette fuer den AbhaengigenWiedermal ein Stopp und eine Zigarette fuer den Abhaengigen

 

Die Sonne ist zurueck und auch die 30 Grad C und unten angekommen wartet Joerg schon auf uns an einem Agroculture Restaurant, wo Locales gekocht wird, in diesem Fall sind noch 7 Haehnchen am Spiess, die ein wenig an Wiener Wald erinnern.

Tja man kann da wirklich essen....muss es aber nicht immer!Tja man kann da wirklich essen....muss es aber nicht immer!

 

Also jeder ein halbes Haehnchen geordert und etwas zu trinken und das ist 15:30 Uhr unser late Lunch. Danach geht es weiter die C5 runter und dann auf die 8 wie gehabt ein ruhiges fahren.

Gähnende LeereGähnende Leere

 

Irgendwie schickt mich das Navi dann auf eine Nebenstrasse um mich 15 km spaeter einen U-turn machen zulassen und wieder zur 8 zurueck zuschicken. Keine Ahnung was das war aber es hat unsere Zeit geklaut. Dann kommt endlich die richtige Abfahrt in die Genting Highlands und wir schrauben uns langsam auf 600m hoch.

Schönes Bild...aber nicht schön zu fahrenSchönes Bild...aber nicht schön zu fahren

 

Da alles sehr langsam erfolgt ist es mittlerweile 19:15 als wir oben sind und die Abfahrt nach KL erfolgt im Dunklen. Ein unschoenes Fahren aber 50 km sind machbar. 20:20 Uhr sind wir im Hotel zurueck ca. 4 Stunden langsamer als das letzte Mal, wo ich mit Joerg allein unterwegs war.

Die Massage ist fully booked, so dass wir beschliessen nach einer ausgiebigen Dusche zum Spanier zu gehen, wo wir etwas Fingerfood und Sangria haben und um 0:00 liegen wir alle 3 im Bett und schlafen den Schlaf der Erschoepften.

Sonntag den 24.2.13 von KL nach Johor Bahru (mit dem Taxi nach SIN)

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Sonntagmorgen, 7:20 Uhr, man bringt Opfer fuer das Motorradfahren. Packen, duschen, fruehstuecken, auschecken und die Kisten klarmachen fuer die Rueckfahrt. 8:40 geht es los, raus aus KL nach Osten nach Ampang. Der naechste Schock: unsere kleine Strasse ist gesperrt: Bergrutsch! Aber  man sieht, dass Leute durch die Absperrung gefahren sind also tun wir es auch.

Hier ruft der Berg nicht...hier rutscht er!Hier ruft der Berg nicht...hier rutscht er!

 

Nach 3-4 km wir sehen den Schaden: Die halbe Strasse ist weg aber Motorraeder und Autos kommen durch.

Weiter geht es und nach einer Weile kommt die naechste Strassensperre. Bange machen gilt nicht, also geht es auch da durch und wir sehen bald darauf  den naechsten Mud slide. Das wiederholt sich noch 2-3 mal und jedesmal kommen wir gut durch. Der Vorteil ist, dass die Strasse absolut leer ist und Motorradfahren so echt Spass macht und fuer das fruehe Aufstehen entschaedigt. Wiedermal kommt Joerg mit der gelben Spritlampe an auf die Tanke und nach dem Auffuellen gibt es noch eine Kaffeepause.

Pause im Nix mal wiederPause im Nix mal wieder

 

Weiter geht es 70 km schnurgerade durch die Palmenplantagen und danach noch den Zacken ueber 12 und 58 auf die 3 und weiter auf der 3 nach Rompin. Wieder Sprit gefasst fuer die Hyper und ab nach Mersing. Leider jetzt mit Nieselregen ca. Fuer 50 km. 14:00 Uhr Lunchtime: Steak mit Gemuese und Fritten. Fast schon das Pflichtessen.

Plichthaltepunkt...wie gehabt.Plichthaltepunkt...wie gehabt.

 

Danach ist es trocken und bleibt es auch bis zu Hause. Also raus aus Mersing und weil die Strasse noch nass ist macht es keinen Sinn meine geliebte Rennstrecke-die letzten 32 km der 50 auf die 3- mitzunehmen und so sparen wir uns den Umweg und bleiben stattdessen auf der 3 runter nach JB. Irgendwann wird die Strasse trocken und ich nutze die 25 km schoene Landstrasse der Q Feuer zu geben. Auf der BHP Tanke warte ich dann auf  meine beiden Mitfahrer und danach geht es auf dem kleinen Nebenstraesschen Richtung Osten zum Meer. Nach 40 km machen wir noch eine Pflichthalt an einem localem Resort fuer einen Drink und dann ist es irgenwann auch schon 16:45 Uhr und wir muessen weiter, da ich gegen 18:00 Uhr ein Taxi zu dem Haus eines Kollegen, der in JB lebt, bestellt habe. Da es meinen Fuehrerschein erst am 28.02. wieder zurueck gibt, werde ich mein Mopped bei ihm parken und es am 28. wieder nach Singapore mit zuruecknehmen.

Also noch schnell die 45 km nach Sueden abgerissen und dann nach Westen gekippt. Nach 20 km sind wir auf dem Highway und ich verabschiede mich von meinen Mitfahrern und ab geht es 40 km durch JB's Landkreis zum Haus des Kollegens, wo mein Taxi wartet. 18:10 Uhr bin ich da und die malayische Polizei haette viele Gruende mir fuer diese 40 km den Lappen mehrfach wegzunehmen aber dort sieht man das lockerer als im verkrampften Singapore. Aludosen ins Auto umgeladen und ab nach SIN und 19:10 Uhr bin ich wohlbehalten zu Hause.

 

Der Trip war okay aber ich fuehle, dass viele km alleine mich verdorben haben. Es faellt mir schwer mit Leuten zu fahren, die langsamer fahren und ich werde ungeduldig. Das ist gut und schlecht. Gut ist, dass ich es wirklich geniesse allein unterwegs zu sein und mich hier und dort an schnelle Autos oder Bikes dranzuhaengen kann und solange ich Lust habe mit denen mitzufliegen oder auch nicht. Schlecht ist, wenn man fuehlt, wie einem die Teamfaehigkeit verloren geht. Da besteht wohl Handlungsbedarf aber als kleine Entschuldigung kann ich anfuehren, dass ich auf Entzug war, da dass Bike ungenutzt fuer 12 Wochen im Basement stand und ich stattdessen U-Bahn fahren musste.

Meine Frau antwortete auf meine Beschwerde, dass der Kollege recht langsam war mit dem lapidaren Satz: „That’s why he has still his licence!“ Auch wieder wahr.